Freitag, 22. Juli 2011

Kaiser Ruperts neue Kleider

Rupert Murdoch, in Bedrängnis geratener Medienzar

Rupert Murdoch, Medienzar und Filmmogul sah sich gezwungen vor einem Untersuchungsausschuss in London Kotau zu machen. Er sah sich außerdem gezwungen, die Führungsriege seines Konzerns auszudünnen. Und er sah sich gezwungen höchstselbst – sozusagen mit dem Hut in der Hand - auf Entschuldigungstour bei Menschen zu gehen, deren Intimsphäre im Namen und Auftrag von Mister Murdochs Zeitungen verletzt worden war. Diese Demütigungen brachen über Mister Murdoch herein, nachdem sich in seltener Einmütigkeit sowohl Prominente als auch ganz gewöhnliche Sterbliche in einem locker gestrickten Bündnis zusammenfanden, um Mister Murdochs Boulevardblattredakteuren einen großen Schluck ihres eigenen Zaubertranks zu verabreichen. Eines Zaubertranks, der wie die meisten dieser Wundermittel, aus ganz verschiedenen Ingredienzien bestand. Die meisten davon mögen jedoch einzig dazu gedacht gewesen sein, den bitteren Hauptwirkstoff mit etwas Hohn, Häme und süßlich romantischem Zucker zu überdecken. Aber wie im Märchen von des „Kaisers neuen Kleidern“, genügten am Ende einige wenige Stimmen der Vernunft im sonst überdrehten Medien- und Gesellschaftskonzert, um der staunenden Welt vor Augen zu führen, dass jener Kaiser Rupert I. tatsächlich nackt war, sein prächtiges Schloss ein Luftschloss, und die Mehrzahl seiner strahlend schicken Höflinge im Grunde nichts weiter als korrupte kleine Gauner.

Machen wir uns nichts vor: Seit Kaiser Rupert I. in solch Bedrängnis geriet, wetzt man hinter seinem Rücken längst wieder die Messer und Füllfedern, um zu sehen, welchen Teil seines (noch) so mächtigen Kaiserreiches man sich am besten unter den eigenen Nagel reißen könnte.
Wer aber ist nun jener Kaiser Rupert I. und worin bestand das Geheimnis seines Medienzaubertranks, der ihn so mächtig gemacht hatte, dass seit Ronald Reagan  in Amerika und der „Eisernen Lady„ im Vereinigten Königreich noch jeder Präsident oder Premier Kaiser Rupert seine Aufwartung zu machen gehabt hatte?
Diese Frage zu beantworten erfordert ein wenig Geduld, und einen Exkurs sowohl in die Medientheorie als auch die Literatur des 20. Jahrhunderts. 



             Marshall McLuhans Buch "The Media is the Massage"
 
Beginnen wir diesen Exkurs mit einem Mann namens Marshall McLuhan und dessen Einfluss auf die Wissenschaft von den Medien und den Massen, die jene Medien „konsumieren“. Marshall McLuhan, war Medientheoretiker und Erfinder des allseits bekannten und beliebten Slogans „The Media is the Message“. Doch hatte McLuhan hatte auch eine weitere, ebenso entscheidende und griffige Formel aufgestellt „The media is the Massage“  (Und, liebe Leser, Nein, das ist kein Tippfehler. Mister McLuhan meinte tatsächlich Massage, als er Massage schrieb).
Marshall McLuhan, war einer der wenigen Propheten, die ihren Beinamen Prophet tatsächlich verdienten. Für viele Vertreter des Medien- und Kommunikationsgewerbes spielen McLuhans Prophezeiungen in derselben Liga, wie es die Dystopien eines Arthur Eric Blair, alias George Orwell, in der Popkultur tun. Wir erinnern uns: Orwell, war der Erfinder der Gestalt vom Big Brother aus „1984“ und des Diktums aus „Animal Farm“, dass unter den Tieren alle gleich seien, mit Ausnahme der Schweine, die gleicher seien, als alle anderen Tiere.
Und Herr Gray zweifelt auch gar nicht daran, dass Kaiser Rupert I. einst seine Lektionen aus Marshall McLuhans Werken durchaus musterhaft verinnerlicht hat. Vor allem „The Media is the massage“ musste es, mehr noch als „The Media is the message“, seinerzeit dem jungen Rupert angetan haben. 
Doch, liebe Leute, die Lektionen aus Mister McLuhans Schriften allein, hätten Mister Rupert Murdoch niemals bis zum Kaiser unter den Medienzaren aufsteigen lassen, denn die hatten auch andere längst genauso gut verstanden und treffend umgesetzt.
So hatte zum Beispiel auch ein gewisser Axel Cäsar Springer noch vor Mister Murdoch verstanden, dass das Image des jeweiligen Mediums, eine wesentliche Zutat im Zaubertrank des Erfolgs im Medienzeitalter ist.
„Wer etwas Wichtiges zu sagen hat, der macht keine langen Sätze“ warb dementsprechend eines Tages auch Herrn Springers Blödzeitung landauf landab für neue Leser. Schließlich eignen sich komplexe Gedankengänge nur sehr bedingt dazu, die Öffentlichkeit mit irgendeinem Slogan – irgendeiner Message - solange zu „massieren“ bis diese jenen Slogan - jene Message - endlich für wahr und richtig hält.  
„The Media is the Message“ und „The Media is the massage“ mochten zwar wichtige Bestandteile von Kaiser Ruperts I. Medienzaubertrank dargestellt haben, doch dessen geheime Hauptzutat finden wir womöglich an einem anderen, einem durchaus überraschenden Ort. Diese bestand in einer Erkenntnis, die der aufstrebende junge Medientycoon womöglich eher von jenem Eric Arthur Blair, alias George Orwell, als von einem Marshall McLuhan gelernt hatte.
Erinnern wir uns: Orwell stellte drei höchst zynische Slogans auf, die in seinem Roman „1984“ im fiktiven Staat des Big Brother an jede Wand geschrieben waren:

°  Krieg bedeutet Frieden  °
°  Freiheit ist Sklaverei      °
°  Unwissenheit ist Stärke  °

Bis heute zieht man von Links nach Rechts diese drei Slogans heran, um die Gedankenwelt von Orwells Roman (oder eher das, was man dafür hält) möglichst prägnant zu umschreiben.
Abgesehen davon, dass diese drei Slogans allein längst nicht ausreichen können, um eines der komplexesten literarischen Werke des 20. Jahrhunderts auch nur annähernd zu charakterisieren, unterschlägt man dabei ganz gerne mindestens vier weitere entscheidende Elemente, welche die düstere Welt von „1984“ prägten.
Orwell macht ja in seinem Roman auch deutlich, dass der Große Bruder seine Bevölkerung nicht nur ständig überwacht. Sondern daneben auch nie müde wird, ihr mit Hilfe von allen nur denkbaren Medien einzuhämmern, wie sehr er sie liebt und wie aufopfernd er sich um sie kümmert bzw. um sie sorgt.
„Big Brother is watching you“ funktioniert eben nur im Zusammenspiel mit der zweiten Versicherung „Big Brother loves you“, gut genug, um im Staat des Big Brother für lethargische Ruhe und Ordnung zu sorgen. (Man führe sich nur einmal vor Augen, dass im Big Brother Land, das Äquivalent für Gestapo oder Stasi, ausgerechnet als Ministry of Love bezeichnet wurde.)
Denn wenn man heute auch gern behauptet „Big Brother is watching you“, beziehe sich einzig darauf, dass im Big Brother Staat irgendeine ominöse Institution die Bevölkerung ständig überwachte, so scheint Orwells eigene Intention hinter diesem Slogan wesentlich düsterer gewesen zu sein: Dass Big Brother seine Untertanen eben nicht nur aus Angst vor einer möglichen Rebellion überwacht, sondern auch aus vermeintlicher Sorge um deren Wohlergehen heraus. Eben ganz im Sinne eines älteren Bruders, der einen jüngeren, unerfahrenen und zu Dummheit neigenden Bruder überwacht, um ihn vor möglichem Unfug zu bewahren.  
Man mag sich inzwischen fragen: Was hat dieser Exkurs in die finsteren literarischen Welten des Eric Arthur Blair alias George Orwell nun mit Kaiser Ruperts Kleidern und Medienzaubertränken zu schaffen? Ich komme gleich darauf. Nur keine „Sorge“. Zuvor sollte nur das letzte jener vier prägenden Elemente des Staates aus Orwells „1984“ angerissen werden. 


Ich rede – natürlich - von „Neusprech“. Jener bis ins absurde und bedeutungslose verkümmerten und vergewaltigten Sprache, derer sich die Partei des Großen Bruders in Orwells Staat bedient, um ihre Untertanen in Bezug auf deren eigene Vergangenheit und die Geschichte ihrer Nation und Kultur hinters Licht zu führen.
„Wer etwas Wichtiges zu sagen hat, der macht keine langen Sätze“ – kommt dem geneigten Leser dies in Zusammenhang mit der absurd verkümmerten Sprache des “Neusprech“ der Partei des Big Brother nicht - irgendwie - spanisch vor? Waren wir da nicht weiter oben in Bezug auf den Zauberlehrling Axel Cäsar Springer auf etwas ganz ähnliches gestossen? 
Ganz richtig: Wer stets kurze Sätze pflegt, der hat Schwierigkeiten in jenen knappen Sätzen der Komplexität der meisten Vorgänge in der realen Welt gerecht zu werden. Und so mancher, der will das ja auch gar nicht. Der weiß nur zu gut, dass die Komplexität einer Sprache, die den Realitäten gerecht zu werden versucht, nichts ist, was sich mit dem so entscheidenden Image von Medien verträgt, die vornehmlich dazu dienen hohe Profite einzustreichen, statt – wie es eben auch ihre Aufgabe wäre – nebenbei auch möglichst umfassend, fair und objektiv über die Vorgänge in Gesellschaft und Politik zu informieren, welche die Welt gerade in Atem halten..
Orwell hat in seinem Roman die Formel ganz bewusst auf die Spitze getrieben. Doch funktioniert diese durchaus trefflich auch auf einem etwas tiefer angesiedelten Niveau, wie Kaiser Ruperts „News Of The World“, „The Sun“ oder eben auch unserer deutschen „Blödzeitung“ dies einprägsam beweisen.



 Cover der Illustrierten "Time". Jener "Mad Man - Irre Mann" darauf ist Glenn Beck. Über Jahre hinweg eines der Moderatorenzugpferde in Murdochs Fox News Channel, ausserdem einer der Männer, die wirklich verestanden hatten, was "The Media is the Massage" bedeutete. Sowohl in seiner Radiosendung als auch in seiner TV-Talkshow hat Beck eine Anzahl unglaubwürdiger Verschwörungsthesen so lange wiederholt, bis seine Anhängrerschaft diese für Fakten hielt. Beck war  einer der Wegbereiter der rechtskonservativ - reaktionären Tea Party Bewegung in den USA.


Rekapitulieren wir:
McLuhans Aussagen „The Media is the Message“ und „The Media is the Massage“ sind bis heute – und heute mehre denn je – zutreffend, solange man sie so versteht, dass Media sich auch immer über das diesem jeweiligen Medium zugeordnete Image definiert. Recht leicht nachzuprüfen, wenn man sich einmal vorstellt, wie überraschend (wenn nicht gar deplatziert) uns ein im typisch verknappten BILDzeitungsstil verfasster politischer Leitartikel wohl in der FAZ, FR, SZ, Zeit oder TAZ vorkommen mag. Und wir uns weiterhin vor Augen halten, dass eine in ganz verschiedenen Medien nur oft genug in unsere Hirne einmassierte Lüge, nach einer gewissen Zeit tatsächlich den Anschein von Wahrheit erhält.
Als Beispiel hierzu mag – die recht harmlose Begriffschwindelei des „Facebook Friends“ dienen, der ja in den meisten Fällen eben kein Freund ist, sondern entweder Adressat unserer eigenen Kommentare und Beiträge, oder ganz und gar von Beginn an nur als potenzieller Konsument betrachtet und behandelt wird.
Und da ist zuletzt auch die Beobachtung in Betracht zu ziehen, dass Orwell in der Konzeption von „1984“ seinem Großen Bruder sehr bewusst, neben der Überwachung auch die vermeintliche Sorge um seine Parteisoldaten und Untertanen zuordnete, um so zu seinen Lesern besser begreiflich zu machen, weshalb im Staate des Big Brother jene eigentümlich lethargische Ruhe und Ordnung herrschte.
Kommen wir jetzt zu Kaiser Rupert I., dessen fehlenden Kleidern und vor allem dessen mysteriösen Medienzaubertrank zurück. Worin bestand nun jener geheime Hauptwirkstoff, welcher unter allerlei Puderzucker verborgen, Her Majesty Emperor Rupert the First so erfolgreich im Mediengeschäft gemacht hatte?
Drücken wir es einmal so aus: Ist „ The Media the Message“ und zugleich „ The Massage“, so muss sich zu diesen Formeln eine dritte hinzugesellen, die lautet „The Media cares for you – Das Medium sorgt für / sorgt sich um Dich“.
Denn eben dies die unerhört zynische unterschwellige Botschaft, dass sich „The News Of The World“ oder „Foxchannel“ um seine Leser bzw. Zuschauer sorgt und kümmert, war es, was Kaiser Rupert I., als letzte und wirksamste Zutat in seinen Medienzaubertrank mixte, um so nicht nur eine verlogene Nähe zu Zuschauern und Lesern zu suggerieren, sondern sie in bestimmten Punkten sogar zu Komplizen der zentral gesteuerten Manöver seiner TV und Zeitungsredaktionen zu machen.
Wie war das? Wie konnte Kaiser Rupert I. seinen in der Mehrheit eher untermittelständischen Zuschauern/Konsumenten denn vormachen ausgerechnet er, der mehrfache Milliardär, sorge sich um ihr Wohlergehen? 
Nur ein Beispiel hierzu, wenn auch eines, wie ich finde, durchaus sehr eindeutiges.
Auch Kaiser Ruperts I. „The Sun“, „The News Of The World“ oder sein Foxchannel in USA initiierten mit schnöder Regelmäßigkeit Aktionen, Programme und Shows, wie sie hier bei uns in Deutschland die Blödzeitung ins Leben ruft, immer dann, wenn es heißt „BILD kämpft für Sie“. (Oder wie es einer meiner Kollegen einst in einem Interview formulierte “Blöd pennt für Sie“.)
Natürlich haben solche Aktionen / Shows / Programme nie irgendeinen anderen tieferen Zweck, als eine verlogene Nähe zum Konsumenten herzustellen. Und was einem blüht, falls man einmal nicht in der Rolle des Bedauernswerten als Opfer in die Fänge der Boulevardpresse geriet, kann man heute noch genauso treffend wie vor fast vierzig Jahren in Heinrich Bölls „Die verlorene Ehre der Katharina Blum“ nachlesen.
Hmmm, mag sich da der geneigte Leser am Kopf kratzen und dann drauf hinweisen: Da war doch noch mehr, da war doch außerdem noch Herrn Grays Behauptung von der Komplizenschaft zwischen Lesern, Konsumenten und den Redakteuren und Journalisten, die Lauschangriffe billigen oder gar befohlen haben.  
Wie steht’s nun mit jener Komplizenschaft?
Herr Gray behauptet: Wer in einer Zeitung das O-Ton Protokoll von Telefongesprächen zwischen Liebenden oder trauernden Eltern nachliest, der macht sich damit, ob er es will oder nicht, zum Komplizen jener Männer und Frauen, die diese Unterhaltungen angehört, aufgezeichnet und für die Titelseite eines Boulevardblatts aufbereitet haben. Aber man geht ja im heutigen Boulevardjournalismus noch wesentlich weiter, als die Leser bzw. Zuschauer nur zu mittelbaren Komplizen zu machen.
Man macht sie viel mehr ganz offen zu Teilnehmern an der Jagd auf News, Skandalen und Skandälchen ihrer Mitmenschen, indem man in den großen Boulevardzeitungen und auf einschlägigen Webseiten dazu auffordert stets Mobiltelefon und Kamera gezückt zu halten, um eventuell irgendwann, irgendwo einen möglichst kompromittierenden Schnappschuss irgendeines Prominenten oder Politikers zu erhaschen, der dann genüsslich auf irgendeine Titelseite geworfen und kommentiert werden kann. 



 Hugh Grant, britischer Schauspieler, der von Papparazzis verfolgt und Reportern der "News of the World" abgehört worden war, aber den Spieß umdrehte, als er seinerseits in James Bond Manier einen der Klatschreporter der "News of the Wold" bei einer Plauderei über dessen Methoden abhörte und das Protokoll jenes Gesprächs anschließend veröffentlichte


Herr Gray jedenfalls nennt das Teilhaberschaft an einem System von unberechtigter und teilweise womöglich sogar strafrechtlich relevanter Überwachung. Dass die wenigsten jener „Bürgerreporter“ sich in allem Umfange bewusst sind, an welch zynischem Spielchen sie da teilhaben, macht nichts wirklich besser. Dieser Fakt zeigt nur einmal mehr die Erbärmlichkeit jenes verlogenen Systems auf. Nicht mehr –aber auch nicht weniger.
Belauscht irgendeine staatliche Behörde die Telefonate oder das Bettgeflüster eines zu Unrecht eines Verbrechens oder eines Terroranschlags verdächtigen Bürgers ab, so ist das an sich schlimm genug, aber in Zeiten globalisierter Terrornetze und Verbrecherbruderschaften zuweilen auch unvermeidlich, und stellt daher bis zu einem bestimmten Grad das kalkulierte Risiko der Bürger eines freien Landes dar. Zeugt jener Lauschangriff doch immerhin von der Grundintention der jeweiligen Behörde, für Überleben und Sicherheit der Allgemeinheit Sorge zu tragen. Zumal diese Aufzeichnungen von Männern und Frauen angefertigt werden, denen die Gesellschaft von Gesetzes wegen von vornherein einen breiteren Handlungsspielraum einräumte, als sie das im Falle von Zivilisten tut. Ein Staat, der zumindest die Ansätze von Rechtssicherheit vertritt, wird auch stets bestimmte Mechanismen aufbauen, die dazu dienen, die Überwacher selbst auch zu überwachen.
Wenn jedoch ein Kaiser Rupert I. durch seine letzten Endes nur ihm und seinen persönlichen Profiten verpflichtete und verantwortliche Experten dafür einsetzt ganz gewöhnliche Bürger (auch ein Hugh Grant oder ein Brad Pitt ist außerhalb eines Filmsets zunächst einmal rechtlich ein ganz gewöhnlicher Bürger) in großem Maßstab belauschen zu lassen, so ist das nicht nur höchst unappetitlich und strafrechtlich zu verfolgen. Es zeugt aber auch von einer immensen Absenkung des generellen moralischen Grundwasserspiegels. Dass aber derselbe Medienzar, der solche Exzesse zuließ (wenn er sie nicht womöglich gar insgeheim billigte), sich über Jahrzehnte hinweg aufgrund seiner Mediendominanz zum Zünglein an der Waage politischer Macht aufschwingen konnte zeugt hingegen, von noch etwas mehr – von einer gefährlichen Aufweichung des Verständnisses der Rolle des Staates in der Gesellschaft an sich. Und genau da liegt die wirkliche – die langfristig relevante - Sprengkraft des Skandals um Aufstieg und Niedergang der „News Of The World“ und ihres „kaiserlichen“ Eigentümers.

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