Montag, 25. Juli 2011

Der „Experte“ - Elmar Theveßen und Anders Breivik

Als nach den Anschlägen in Norwegen in den Online Ausgaben der internationalen Zeitungen längst die Rede von einem offenbar christlich-fundamentalistischen oder rechtsradikalen Einzeltäter  gewesen war, beharrte der ZDF "Terrorexperte" Elmar Theveßen im ZDF Heute Journal immer noch auf seiner ersten Vermutung, dass es sich bei dem Bombenanschlag in Oslo und der Schiesserei in Utoya um das Werk al-Qaidas handeln müsse. 




Und heute – zwei Tage darauf - tauchen auf allen möglichen Webseiten bereits die ersten abstrusen Verschwörungstheorien um den verblendeten Attentäter Anders Breivik auf. Die meisten davon beziehen sich nicht etwa auf dessen rechtsradikal fundamentalistischen Hintergrund, sondern darauf, dass er womöglich eine gewisse Zeit Mitglied einer Freimaurerloge gewesen war. 
Willkommen in der schönen neuen Welt, liebe Leser.
„The Media is the Massage“ – so viele Spinner haben im Nachgang von 9/11 ihre absurden Theorien über eine angeblich geheime Weltregierung aus entweder Freimaurern, vermeintlich jüdischem Großkapital oder gar unter Gesichtsmasken verborgenen Aliens verbreitet, dass es kaum noch verwundert, oder gar irgendwem eine Nachricht wert ist, dass solch haarsträubender Unsinn auf Youtube, einschlägigen Webseiten, oder schlecht zusammen gestückelten so genannten „politischen Aufklärungsdokumentationen“ fröhlich verbreitet wird.
Doch von Facebook und anderen Social Media Seiten verbannt man Künstler, weil sie auf ihren Mitglieder-Profilen etwas nackte Haut auf ihren Bildern zeigen und in Verbrauchermagazinen und TV Programmen gibt man sich jegliche Mühe Eltern darüber aufzuklären, wie die ihre pubertierenden Kinder vor Porno Webseiten schützen können. Porno - zweifellos gefährlicher für die geistige Entwicklung von Jugendlichen, als so genannte politische Aufklärungsdokus, wie etwa die voller unsäglicher Behauptungen und Verschwörungsthesen steckenden „Zeitgeist“- Filme, oder die Youtube Videos einer rechtsradikalen Aktivisten-Gruppe namens Infowars
Irgendwo hier, liebe Leser, steckt der Wurm drin. 
Und was den so genannten Terrorismus Experten Theveßen betrifft, der rechtfertigt seine eigene Borniertheit im Falle Anders Breivik mit ominösen norwegischen Sicherheitsquellen, die ihm angeblich – wenn auch offenbar als einzigem – noch am Freitagabend die Mär von dem islamistischen Hintergrund hinter der Bombe in Oslo und den Morden in Utoya gesteckt haben wollen.
Herrn Theveßens absoluter Hit besteht allerdings darin,  sich in seinem Rechtfertigungsartikel auf der ZDF Webseite darauf zu berufen, sein Sender hätte schon 2007 vor der Möglichkeit eines größeren christlich-fundamentalistisch oder rechtsradikal motivierten Terroranschlags gewarnt.
Das entspricht auch durchaus den Tatsachen. Nur war es eben nicht Herr Theveßen selbst, sondern wesentlich umsichtigere und wohl auch besser informierte Journalisten als er, die in ihren Beiträgen auf jene erschreckenden Möglichkeiten aufmerksam machten.
So sehr ich die Arbeit der ZDF Heute Redaktion schätze und bewundere, da ist etwas schief gelaufen. Und besser für alle unter uns, die Wert auf ausgewogene und objektive Nachrichtensendungen legen, wenn dieser unglückliche Vorfall  nur eine Ausnahme bleibt.

Sonntag, 24. Juli 2011

Der stille Gott der Wölfe


Der Norweger Anders Brehing Breivik hat – soweit das heute jetzt und hier zu sagen ist – in einer beispiellosen Terroraktion 77 Menschen getötet, darunter 70 Jugendliche. Seit dem Anschlag in Madrid vom 11.März 2004 und den Underground- und Busbomben in London vom 7.Juli 2005 dürfte Breiviks Tat den schwersten Terroranschlag in der neueren europäischen Geschichte darstellen. 



Foto von Anders Brehing Breivik, wie es unter anderem vom britischen Guardian veröffentlicht wurde

 
Ein einsamer Mann, bastelt sich eine massive Bombe zurecht, die er im Regierungsviertel von Oslo explodieren lässt, um anschließend mit automatischen Waffen und in der Verkleidung eines Polizisten in ein abgelegenes Jugendcamp auf die Insel Utøya zu fahren und dort in einer Art kalkuliertem Amoklauf offenbar wahllos um sich zu schießen.
Wäre es nicht die bestürzende Realität in diesen Tagen, man könnte es für den Plot irgendeines Thrillers halten, und wir Leser wären innerhalb der fiktiven Welt jenes Thrillers wohl auch gar nicht überrascht gewesen, stellte sich jener blonde Norweger zum Showdown hin, als islamistischer Terrorist oder gar von irgendeinem Geheimdienst gesteuerte Marionette heraus.
Beides scheint Anders Breivik jedoch - nach allem, was man heute über ihn sagen kann – eben nicht gewesen zu sein.
Im Gegenteil scheint es sich bei ihm, um einen Einzeltäter mit losen Verbindungen zu rechtsradikalen und christlich-fundamentalistischen Gruppierungen im Internet zu handeln. Anders Breiviks Anschlag scheint zudem gewisse Ähnlichkeiten zu einem weiteren Anschlag aufzuweisen: Dem des Oklahoma Bombers Timothy McVeigh nämlich, der 1995 einen verheerenden Bombenanschlag auf ein Bürogebäude der US Bundesbehörden verübte, bei dem 168 Menschen ums Leben kamen und 800 verletzt worden waren.
Erschüttert und hilflos steht die Welt heute – 16 Jahre nach McVeighs Terrorattacke - erneut vor einer Tat, die ebenso sinnlos und albtraumhaft erscheint, wie jene seinerzeit in Oklahoma.
Herr Gray ist kein Fan von haltlosen Spekulationen oder gar jenen abstrusen Verschwörungstheorien, wie sie im Nachgang von 9/11 zu tausenden im Internet boomten und bis heute nicht verstummen wollen. Und es mag heute, jetzt und hier, auch gar keine vermessene Prophezeiung sein, dass auch im Nachgang des Osloer Anschlags eine Unmenge ähnlich absurder und haltloser Verschwörungsthesen und Spekulationen auftauchen werden.
Ich will in diesem Blogpost keineswegs in irgendeiner Art und Weise zu solchen Thesen beitragen.
Ich will jedoch die Gelegenheit nutzen, auf einen anderen – nicht weniger erschreckenden - Anschlag hinzuweisen, der deutlich weniger lange zurückliegt, als der Timothy McVeighs. Denjenigen nämlich auf die demokratische Politikerin Gabrielle Giffords in Tucson vom 8. Januar diesen Jahres.
Wir erinnern uns: Ein Attentäter erscheint mit einer automatischen Waffe zu einer Veranstaltung der Kongressabgeordneten, streckt diese mit gezielten Schüssen aus nächster Nähe nieder und verletzt sie schwer. Obwohl Senatorin Giffords selbst gerettet werden kann, bleiben sechs weitere Opfer bei dem Anschlag zurück, für die jede Hilfe zu spät kommt.
Auch in diem Fall gelingt es – wie im Fall McVeigh und Anders Breivik – den Täter noch am Tatort festzunehmen und den zuständigen Behörden zu überstellen. Zyniker mögen behaupten, dass Al-Qaida Angehörige in der Mehrzahl wenigstens so viel Mut beweisen sich während ihrer Attentate mit ihren Bombern selbst in die Luft zu jagen, während rechtsradikalen oder christlich-fundamentalistischen Terroristen, dieser Mut offenbar fehlt. Doch dies nur nebenbei.

Worauf ich hier im Zusammenhang mit dem Anschlag auf Abgeordnete Giffords hinweisen will, ist der Umstand, dass Sarah Palin PR-Team ab März 2010 auf Mrs. Palins Website eine Karte der Vereinigten Staaten zeigte, auf der die Lage der Wahlbezirke derjenigen demokratischen Abgeordneten des Repräsentantenhauses der Vereinigten Staaten gekennzeichnet waren, die bei der heftig umkämpften Wahl zum Repräsentantenhaus der USA 2008  den Wahlbezirk einem Kongressabgeordneten der Republikanischen Partei abgenommen und nachher für die Gesundheitsreform von Barack Obama gestimmt hatten. 

Umstrittene Darstellung aus dem PR-Hauptquartier Sarah Palins / Quelle: Wikipedia

Diese Kennzeichnung erfolgte mit Symbolen, die den Fadenkreuzen in Visiereinrichtungen von Schusswaffen nachempfunden waren. Und jene Übersichtskarte wurde auch von TV Kanälen verbreitet, auf bestimmten Kirchenkanzeln und in bestimmten Radio Talk Shows besprochen.
Gabrielle Giffords hatte schon kurz nach Beginn dieser beispiellos geschmacklosen Kampagne ihre Bedenken über den Tenor dieser Kartendarstellung geäußert, in der auch ihr eigener Kongresswahlbezirk so gekennzeichnet war. 


 Gabrielle Giffords

„Wir sind in Sarah Palins Liste mit ‚Zielen‘, aber die Sache ist die, dass auf die Weise, wie sie es darstellte, wir uns im Fadenkreuz einer Gewehrvisiereinrichtung über unserem Distrikt befinden. Wenn die Leute das tun, dann müssen sie sich dessen bewusst sein, dass solche Aktionen Folgen haben können“, erklärte Giffords im März 2010, kurz nachdem ihr Wahlbezirksbüro angegriffen worden war.
Bislang ist nicht zweifelsfrei erwiesen, ob, oder inwieweit der Attentäter von Tucson von jenen Fadenkreuzdarstellungen für seine Tat beeinflusst war.
Doch ist das auch gar nicht der Punkt, auf den ich mit diesem Blogpost hinweisen will, hinweisen möchte ich auf das politische und mediale Klima, welches seinerzeit in den USA geherrscht haben muss.
Man muss sich doch fragen: Welches Maß an Gedankenlosigkeit, Zynismus, und Menschenverachtung gehörte dazu, dass irgendjemand – zumal ein PR-Profi –  auf die völlig übertriebene Idee verfallen konnte, ausgerechnet eine solche Form der Darstellung zu wählen.
Setzt eine solche Darstellung nicht voraus, dass man sich im PR-Hauptquartier Sarah Palins recht sicher sein durfte, dass sie nicht nur auf Zustimmung, sondern womöglich gar Beifall innerhalb der Wähler-Zielgruppe Mrs. Palins stoßen musste?
Und welche Rückschlüsse erlaubt diese Entscheidung auf die Art von Propaganda, die man da betrieb? Welche Rückschlüsse erlaubt diese Darstellung auf das mediale und politische Klima jener Tage?
Für mich jedenfalls weist dies auf ein Klima von Hysterie und Endzeitstimmung hin, das bei objektiver Betrachtung nicht nur völlig unangebracht in der politischen Auseinandersetzung zwischen demokratischen Parteien scheint, sondern auch dazu geeignet ist eine sowieso schon künstlich angeheizte Stimmung bewusst noch weiter anzuheizen, bis der damit erzeugte Druck sich in irgendeinem Wahnsinn, wie jenem von Tucson entladen musste.
„The Media is the Message“ – schrieb der Medientheoretiker Marshall McLuhan. Aber er schrieb eben auch „The Media is the Massage“.
Kein Mensch kann Herrn Gray weismachen, dass man sich dieser grundlegenden Formeln der PR im 21 Jahrhundert in Mrs. Palins Propaganda-Hauptquartier nicht bewusst gewesen war, als man die Entscheidung traf, jene mit Fadenkreuzen versehene Übersichtskarte zu veröffentlichen.
Stellt sich nun heraus, dass Anders Breivik für seine furchtbare Tat tatsächlich ganz oder nur teilweise von christlich-fundamentalistischen, islamophoben und rechtsradikalen Motiven getrieben war, dann sollten – und müssen wir alle uns davor hüten, auch hier im aufgeklärten und zivilisierten Westeuropa ein ähnliches mediales und geistiges Klima zuzulassen, wie es im Vorfeld des Tucson Attentats in den USA geherrscht hat.
Doch müssen wir eben auch endlich in einigen bislang womöglich vernachlässigten Ecken unseres Kontinents Staub zu wischen beginnen. In jenen Ecken und Nischen nämlich in denen immer noch allerlei wahnsinnige Neonazis, starrsinnige Verschwörungstheoretiker und ignorante christlich-fundamentalistische Heilsprediger ihr Unwesen treiben. 


Youtube Video über die EDL - English Defense League, einer radikalen rechtsgerichteten Anti Islam Gruppe zu der Anders Breivik Verbindungen gepflegt haben soll   

Auch die Europäische Union gründet sich, wie die USA, auf einen großen Traum. Jener europäische Traum mag unter allerlei Klischees und bürokratischen Vorurteilen teilweise begraben liegen. Dennoch ist er nach wie vor vorhanden und derzeit so aktuell und wichtig wie nie zuvor.
Es ist ein Traum von Frieden auf einem Kontinent, der im Verlauf seiner Geschichte so viele große und kleine Kriege sah, wie kein anderer auf dem Planeten.
Es ist der Traum vom ernsthaften Versuch eines friedlichen und sozial verantwortlichen Zusammenlebens ganz verschiedener Völker und Religionen.
Es ist auch ein Traum, der weder eine mediale Hysterie im Vorfeld des Tucson Attentats, noch irgendwelche unbegründete Islamophobie, und schon gar nicht irgendwelche politisch motivierte Gewalt oder haltlosen Verschwörungsthesen verträgt.  

Freitag, 22. Juli 2011

Kaiser Ruperts neue Kleider

Rupert Murdoch, in Bedrängnis geratener Medienzar

Rupert Murdoch, Medienzar und Filmmogul sah sich gezwungen vor einem Untersuchungsausschuss in London Kotau zu machen. Er sah sich außerdem gezwungen, die Führungsriege seines Konzerns auszudünnen. Und er sah sich gezwungen höchstselbst – sozusagen mit dem Hut in der Hand - auf Entschuldigungstour bei Menschen zu gehen, deren Intimsphäre im Namen und Auftrag von Mister Murdochs Zeitungen verletzt worden war. Diese Demütigungen brachen über Mister Murdoch herein, nachdem sich in seltener Einmütigkeit sowohl Prominente als auch ganz gewöhnliche Sterbliche in einem locker gestrickten Bündnis zusammenfanden, um Mister Murdochs Boulevardblattredakteuren einen großen Schluck ihres eigenen Zaubertranks zu verabreichen. Eines Zaubertranks, der wie die meisten dieser Wundermittel, aus ganz verschiedenen Ingredienzien bestand. Die meisten davon mögen jedoch einzig dazu gedacht gewesen sein, den bitteren Hauptwirkstoff mit etwas Hohn, Häme und süßlich romantischem Zucker zu überdecken. Aber wie im Märchen von des „Kaisers neuen Kleidern“, genügten am Ende einige wenige Stimmen der Vernunft im sonst überdrehten Medien- und Gesellschaftskonzert, um der staunenden Welt vor Augen zu führen, dass jener Kaiser Rupert I. tatsächlich nackt war, sein prächtiges Schloss ein Luftschloss, und die Mehrzahl seiner strahlend schicken Höflinge im Grunde nichts weiter als korrupte kleine Gauner.

Machen wir uns nichts vor: Seit Kaiser Rupert I. in solch Bedrängnis geriet, wetzt man hinter seinem Rücken längst wieder die Messer und Füllfedern, um zu sehen, welchen Teil seines (noch) so mächtigen Kaiserreiches man sich am besten unter den eigenen Nagel reißen könnte.
Wer aber ist nun jener Kaiser Rupert I. und worin bestand das Geheimnis seines Medienzaubertranks, der ihn so mächtig gemacht hatte, dass seit Ronald Reagan  in Amerika und der „Eisernen Lady„ im Vereinigten Königreich noch jeder Präsident oder Premier Kaiser Rupert seine Aufwartung zu machen gehabt hatte?
Diese Frage zu beantworten erfordert ein wenig Geduld, und einen Exkurs sowohl in die Medientheorie als auch die Literatur des 20. Jahrhunderts. 



             Marshall McLuhans Buch "The Media is the Massage"
 
Beginnen wir diesen Exkurs mit einem Mann namens Marshall McLuhan und dessen Einfluss auf die Wissenschaft von den Medien und den Massen, die jene Medien „konsumieren“. Marshall McLuhan, war Medientheoretiker und Erfinder des allseits bekannten und beliebten Slogans „The Media is the Message“. Doch hatte McLuhan hatte auch eine weitere, ebenso entscheidende und griffige Formel aufgestellt „The media is the Massage“  (Und, liebe Leser, Nein, das ist kein Tippfehler. Mister McLuhan meinte tatsächlich Massage, als er Massage schrieb).
Marshall McLuhan, war einer der wenigen Propheten, die ihren Beinamen Prophet tatsächlich verdienten. Für viele Vertreter des Medien- und Kommunikationsgewerbes spielen McLuhans Prophezeiungen in derselben Liga, wie es die Dystopien eines Arthur Eric Blair, alias George Orwell, in der Popkultur tun. Wir erinnern uns: Orwell, war der Erfinder der Gestalt vom Big Brother aus „1984“ und des Diktums aus „Animal Farm“, dass unter den Tieren alle gleich seien, mit Ausnahme der Schweine, die gleicher seien, als alle anderen Tiere.
Und Herr Gray zweifelt auch gar nicht daran, dass Kaiser Rupert I. einst seine Lektionen aus Marshall McLuhans Werken durchaus musterhaft verinnerlicht hat. Vor allem „The Media is the massage“ musste es, mehr noch als „The Media is the message“, seinerzeit dem jungen Rupert angetan haben. 
Doch, liebe Leute, die Lektionen aus Mister McLuhans Schriften allein, hätten Mister Rupert Murdoch niemals bis zum Kaiser unter den Medienzaren aufsteigen lassen, denn die hatten auch andere längst genauso gut verstanden und treffend umgesetzt.
So hatte zum Beispiel auch ein gewisser Axel Cäsar Springer noch vor Mister Murdoch verstanden, dass das Image des jeweiligen Mediums, eine wesentliche Zutat im Zaubertrank des Erfolgs im Medienzeitalter ist.
„Wer etwas Wichtiges zu sagen hat, der macht keine langen Sätze“ warb dementsprechend eines Tages auch Herrn Springers Blödzeitung landauf landab für neue Leser. Schließlich eignen sich komplexe Gedankengänge nur sehr bedingt dazu, die Öffentlichkeit mit irgendeinem Slogan – irgendeiner Message - solange zu „massieren“ bis diese jenen Slogan - jene Message - endlich für wahr und richtig hält.  
„The Media is the Message“ und „The Media is the massage“ mochten zwar wichtige Bestandteile von Kaiser Ruperts I. Medienzaubertrank dargestellt haben, doch dessen geheime Hauptzutat finden wir womöglich an einem anderen, einem durchaus überraschenden Ort. Diese bestand in einer Erkenntnis, die der aufstrebende junge Medientycoon womöglich eher von jenem Eric Arthur Blair, alias George Orwell, als von einem Marshall McLuhan gelernt hatte.
Erinnern wir uns: Orwell stellte drei höchst zynische Slogans auf, die in seinem Roman „1984“ im fiktiven Staat des Big Brother an jede Wand geschrieben waren:

°  Krieg bedeutet Frieden  °
°  Freiheit ist Sklaverei      °
°  Unwissenheit ist Stärke  °

Bis heute zieht man von Links nach Rechts diese drei Slogans heran, um die Gedankenwelt von Orwells Roman (oder eher das, was man dafür hält) möglichst prägnant zu umschreiben.
Abgesehen davon, dass diese drei Slogans allein längst nicht ausreichen können, um eines der komplexesten literarischen Werke des 20. Jahrhunderts auch nur annähernd zu charakterisieren, unterschlägt man dabei ganz gerne mindestens vier weitere entscheidende Elemente, welche die düstere Welt von „1984“ prägten.
Orwell macht ja in seinem Roman auch deutlich, dass der Große Bruder seine Bevölkerung nicht nur ständig überwacht. Sondern daneben auch nie müde wird, ihr mit Hilfe von allen nur denkbaren Medien einzuhämmern, wie sehr er sie liebt und wie aufopfernd er sich um sie kümmert bzw. um sie sorgt.
„Big Brother is watching you“ funktioniert eben nur im Zusammenspiel mit der zweiten Versicherung „Big Brother loves you“, gut genug, um im Staat des Big Brother für lethargische Ruhe und Ordnung zu sorgen. (Man führe sich nur einmal vor Augen, dass im Big Brother Land, das Äquivalent für Gestapo oder Stasi, ausgerechnet als Ministry of Love bezeichnet wurde.)
Denn wenn man heute auch gern behauptet „Big Brother is watching you“, beziehe sich einzig darauf, dass im Big Brother Staat irgendeine ominöse Institution die Bevölkerung ständig überwachte, so scheint Orwells eigene Intention hinter diesem Slogan wesentlich düsterer gewesen zu sein: Dass Big Brother seine Untertanen eben nicht nur aus Angst vor einer möglichen Rebellion überwacht, sondern auch aus vermeintlicher Sorge um deren Wohlergehen heraus. Eben ganz im Sinne eines älteren Bruders, der einen jüngeren, unerfahrenen und zu Dummheit neigenden Bruder überwacht, um ihn vor möglichem Unfug zu bewahren.  
Man mag sich inzwischen fragen: Was hat dieser Exkurs in die finsteren literarischen Welten des Eric Arthur Blair alias George Orwell nun mit Kaiser Ruperts Kleidern und Medienzaubertränken zu schaffen? Ich komme gleich darauf. Nur keine „Sorge“. Zuvor sollte nur das letzte jener vier prägenden Elemente des Staates aus Orwells „1984“ angerissen werden. 


Ich rede – natürlich - von „Neusprech“. Jener bis ins absurde und bedeutungslose verkümmerten und vergewaltigten Sprache, derer sich die Partei des Großen Bruders in Orwells Staat bedient, um ihre Untertanen in Bezug auf deren eigene Vergangenheit und die Geschichte ihrer Nation und Kultur hinters Licht zu führen.
„Wer etwas Wichtiges zu sagen hat, der macht keine langen Sätze“ – kommt dem geneigten Leser dies in Zusammenhang mit der absurd verkümmerten Sprache des “Neusprech“ der Partei des Big Brother nicht - irgendwie - spanisch vor? Waren wir da nicht weiter oben in Bezug auf den Zauberlehrling Axel Cäsar Springer auf etwas ganz ähnliches gestossen? 
Ganz richtig: Wer stets kurze Sätze pflegt, der hat Schwierigkeiten in jenen knappen Sätzen der Komplexität der meisten Vorgänge in der realen Welt gerecht zu werden. Und so mancher, der will das ja auch gar nicht. Der weiß nur zu gut, dass die Komplexität einer Sprache, die den Realitäten gerecht zu werden versucht, nichts ist, was sich mit dem so entscheidenden Image von Medien verträgt, die vornehmlich dazu dienen hohe Profite einzustreichen, statt – wie es eben auch ihre Aufgabe wäre – nebenbei auch möglichst umfassend, fair und objektiv über die Vorgänge in Gesellschaft und Politik zu informieren, welche die Welt gerade in Atem halten..
Orwell hat in seinem Roman die Formel ganz bewusst auf die Spitze getrieben. Doch funktioniert diese durchaus trefflich auch auf einem etwas tiefer angesiedelten Niveau, wie Kaiser Ruperts „News Of The World“, „The Sun“ oder eben auch unserer deutschen „Blödzeitung“ dies einprägsam beweisen.



 Cover der Illustrierten "Time". Jener "Mad Man - Irre Mann" darauf ist Glenn Beck. Über Jahre hinweg eines der Moderatorenzugpferde in Murdochs Fox News Channel, ausserdem einer der Männer, die wirklich verestanden hatten, was "The Media is the Massage" bedeutete. Sowohl in seiner Radiosendung als auch in seiner TV-Talkshow hat Beck eine Anzahl unglaubwürdiger Verschwörungsthesen so lange wiederholt, bis seine Anhängrerschaft diese für Fakten hielt. Beck war  einer der Wegbereiter der rechtskonservativ - reaktionären Tea Party Bewegung in den USA.


Rekapitulieren wir:
McLuhans Aussagen „The Media is the Message“ und „The Media is the Massage“ sind bis heute – und heute mehre denn je – zutreffend, solange man sie so versteht, dass Media sich auch immer über das diesem jeweiligen Medium zugeordnete Image definiert. Recht leicht nachzuprüfen, wenn man sich einmal vorstellt, wie überraschend (wenn nicht gar deplatziert) uns ein im typisch verknappten BILDzeitungsstil verfasster politischer Leitartikel wohl in der FAZ, FR, SZ, Zeit oder TAZ vorkommen mag. Und wir uns weiterhin vor Augen halten, dass eine in ganz verschiedenen Medien nur oft genug in unsere Hirne einmassierte Lüge, nach einer gewissen Zeit tatsächlich den Anschein von Wahrheit erhält.
Als Beispiel hierzu mag – die recht harmlose Begriffschwindelei des „Facebook Friends“ dienen, der ja in den meisten Fällen eben kein Freund ist, sondern entweder Adressat unserer eigenen Kommentare und Beiträge, oder ganz und gar von Beginn an nur als potenzieller Konsument betrachtet und behandelt wird.
Und da ist zuletzt auch die Beobachtung in Betracht zu ziehen, dass Orwell in der Konzeption von „1984“ seinem Großen Bruder sehr bewusst, neben der Überwachung auch die vermeintliche Sorge um seine Parteisoldaten und Untertanen zuordnete, um so zu seinen Lesern besser begreiflich zu machen, weshalb im Staate des Big Brother jene eigentümlich lethargische Ruhe und Ordnung herrschte.
Kommen wir jetzt zu Kaiser Rupert I., dessen fehlenden Kleidern und vor allem dessen mysteriösen Medienzaubertrank zurück. Worin bestand nun jener geheime Hauptwirkstoff, welcher unter allerlei Puderzucker verborgen, Her Majesty Emperor Rupert the First so erfolgreich im Mediengeschäft gemacht hatte?
Drücken wir es einmal so aus: Ist „ The Media the Message“ und zugleich „ The Massage“, so muss sich zu diesen Formeln eine dritte hinzugesellen, die lautet „The Media cares for you – Das Medium sorgt für / sorgt sich um Dich“.
Denn eben dies die unerhört zynische unterschwellige Botschaft, dass sich „The News Of The World“ oder „Foxchannel“ um seine Leser bzw. Zuschauer sorgt und kümmert, war es, was Kaiser Rupert I., als letzte und wirksamste Zutat in seinen Medienzaubertrank mixte, um so nicht nur eine verlogene Nähe zu Zuschauern und Lesern zu suggerieren, sondern sie in bestimmten Punkten sogar zu Komplizen der zentral gesteuerten Manöver seiner TV und Zeitungsredaktionen zu machen.
Wie war das? Wie konnte Kaiser Rupert I. seinen in der Mehrheit eher untermittelständischen Zuschauern/Konsumenten denn vormachen ausgerechnet er, der mehrfache Milliardär, sorge sich um ihr Wohlergehen? 
Nur ein Beispiel hierzu, wenn auch eines, wie ich finde, durchaus sehr eindeutiges.
Auch Kaiser Ruperts I. „The Sun“, „The News Of The World“ oder sein Foxchannel in USA initiierten mit schnöder Regelmäßigkeit Aktionen, Programme und Shows, wie sie hier bei uns in Deutschland die Blödzeitung ins Leben ruft, immer dann, wenn es heißt „BILD kämpft für Sie“. (Oder wie es einer meiner Kollegen einst in einem Interview formulierte “Blöd pennt für Sie“.)
Natürlich haben solche Aktionen / Shows / Programme nie irgendeinen anderen tieferen Zweck, als eine verlogene Nähe zum Konsumenten herzustellen. Und was einem blüht, falls man einmal nicht in der Rolle des Bedauernswerten als Opfer in die Fänge der Boulevardpresse geriet, kann man heute noch genauso treffend wie vor fast vierzig Jahren in Heinrich Bölls „Die verlorene Ehre der Katharina Blum“ nachlesen.
Hmmm, mag sich da der geneigte Leser am Kopf kratzen und dann drauf hinweisen: Da war doch noch mehr, da war doch außerdem noch Herrn Grays Behauptung von der Komplizenschaft zwischen Lesern, Konsumenten und den Redakteuren und Journalisten, die Lauschangriffe billigen oder gar befohlen haben.  
Wie steht’s nun mit jener Komplizenschaft?
Herr Gray behauptet: Wer in einer Zeitung das O-Ton Protokoll von Telefongesprächen zwischen Liebenden oder trauernden Eltern nachliest, der macht sich damit, ob er es will oder nicht, zum Komplizen jener Männer und Frauen, die diese Unterhaltungen angehört, aufgezeichnet und für die Titelseite eines Boulevardblatts aufbereitet haben. Aber man geht ja im heutigen Boulevardjournalismus noch wesentlich weiter, als die Leser bzw. Zuschauer nur zu mittelbaren Komplizen zu machen.
Man macht sie viel mehr ganz offen zu Teilnehmern an der Jagd auf News, Skandalen und Skandälchen ihrer Mitmenschen, indem man in den großen Boulevardzeitungen und auf einschlägigen Webseiten dazu auffordert stets Mobiltelefon und Kamera gezückt zu halten, um eventuell irgendwann, irgendwo einen möglichst kompromittierenden Schnappschuss irgendeines Prominenten oder Politikers zu erhaschen, der dann genüsslich auf irgendeine Titelseite geworfen und kommentiert werden kann. 



 Hugh Grant, britischer Schauspieler, der von Papparazzis verfolgt und Reportern der "News of the World" abgehört worden war, aber den Spieß umdrehte, als er seinerseits in James Bond Manier einen der Klatschreporter der "News of the Wold" bei einer Plauderei über dessen Methoden abhörte und das Protokoll jenes Gesprächs anschließend veröffentlichte


Herr Gray jedenfalls nennt das Teilhaberschaft an einem System von unberechtigter und teilweise womöglich sogar strafrechtlich relevanter Überwachung. Dass die wenigsten jener „Bürgerreporter“ sich in allem Umfange bewusst sind, an welch zynischem Spielchen sie da teilhaben, macht nichts wirklich besser. Dieser Fakt zeigt nur einmal mehr die Erbärmlichkeit jenes verlogenen Systems auf. Nicht mehr –aber auch nicht weniger.
Belauscht irgendeine staatliche Behörde die Telefonate oder das Bettgeflüster eines zu Unrecht eines Verbrechens oder eines Terroranschlags verdächtigen Bürgers ab, so ist das an sich schlimm genug, aber in Zeiten globalisierter Terrornetze und Verbrecherbruderschaften zuweilen auch unvermeidlich, und stellt daher bis zu einem bestimmten Grad das kalkulierte Risiko der Bürger eines freien Landes dar. Zeugt jener Lauschangriff doch immerhin von der Grundintention der jeweiligen Behörde, für Überleben und Sicherheit der Allgemeinheit Sorge zu tragen. Zumal diese Aufzeichnungen von Männern und Frauen angefertigt werden, denen die Gesellschaft von Gesetzes wegen von vornherein einen breiteren Handlungsspielraum einräumte, als sie das im Falle von Zivilisten tut. Ein Staat, der zumindest die Ansätze von Rechtssicherheit vertritt, wird auch stets bestimmte Mechanismen aufbauen, die dazu dienen, die Überwacher selbst auch zu überwachen.
Wenn jedoch ein Kaiser Rupert I. durch seine letzten Endes nur ihm und seinen persönlichen Profiten verpflichtete und verantwortliche Experten dafür einsetzt ganz gewöhnliche Bürger (auch ein Hugh Grant oder ein Brad Pitt ist außerhalb eines Filmsets zunächst einmal rechtlich ein ganz gewöhnlicher Bürger) in großem Maßstab belauschen zu lassen, so ist das nicht nur höchst unappetitlich und strafrechtlich zu verfolgen. Es zeugt aber auch von einer immensen Absenkung des generellen moralischen Grundwasserspiegels. Dass aber derselbe Medienzar, der solche Exzesse zuließ (wenn er sie nicht womöglich gar insgeheim billigte), sich über Jahrzehnte hinweg aufgrund seiner Mediendominanz zum Zünglein an der Waage politischer Macht aufschwingen konnte zeugt hingegen, von noch etwas mehr – von einer gefährlichen Aufweichung des Verständnisses der Rolle des Staates in der Gesellschaft an sich. Und genau da liegt die wirkliche – die langfristig relevante - Sprengkraft des Skandals um Aufstieg und Niedergang der „News Of The World“ und ihres „kaiserlichen“ Eigentümers.

Freitag, 15. Juli 2011

Herr Gray sieht betroffen – zu viele Fragen (noch) offen


                                          neobooks.com Werbeslogan

Hat Herr Gray in seinem vorangegangenem Blogpost die unerlässliche Rolle von diversen Internetforen und Communities für den Ebook-Markt hervorgehoben, so scheint es nur fair ab und an in jene Szene einen Blick zu werfen, um zu sehen, ob dort alles tatsächlich in jenen Töpfen köchelt, in denen es dies eigentlich sollte.

Einer der neuesten Spieler in der Bücher- und Autorennische des Internet ist neobooks.com   Schon der Launch von neobooks.com, einer Webplattform des Droemer Knaur Verlages, erregte die verschiedenen Autorencommunities landauf landab. Neobooks ist, laut eigener Werbeaussage der Ort, an dem die Bestseller von morgen entdeckt werden, und zwar offensichtlich nicht nur von der lesenden Zielgruppe, sondern vor allem auch von Autoren selbst. Denn die sind bei neobooks.com dazu aufgerufen untereinander in einen Wettbewerb einzutreten und sich gegenseitig zu rezensieren und zu bewerten. 
Herr Gray hat aus Recherchezwecken selbst einen kurzen Abstecher zu neobooks.com unternommen, nachdem er von einigen Kollegen auf die Existenz der Webplattform aufmerksam gemacht worden war. 
Doch muss er hier bekennen: besser als in dem untenstehenden Gastbeitrag der Bloggerin „Scherbenspiegel“  hätte auch Herr Gray seine durchaus widersprüchlichen Erfahrungen mit neobooks.com nicht auf den Punkt bringen können.  Daher hier: O-Ton „Scherbenspiegel“ aus einem Blogpost vom 16.Mai diesen Jahres:

neobooks.com

Wie fange ich nu am besten an?

Neobooks.com ist eine Plattform für unbekannte Autoren, um ihre Manuskripte an den Mann/Verlag zu bringen. Neobooks.com ist eine Plattform für DroemerKnaur, um ihrem Lektorat den Großteil der lästigen Absagen abzunehmen und den Möchtegern-Autoren dabei zuzusehen, wie sie sich gegenseitig die Augen ausstechen. Oder so.
Als ich mich bei neo angemeldet habe, war mir schon klar, dass das alles nicht so ganz ernst zu nehmen ist. Wie auch? Es ist im Grunde genommen eine Art "Jeder gegen Jeden" - schreib eine schlechte Rezension bei jemand anderem und du musst um deine Sterne bangen. Andersherum schleimt man sich mit 5-Sterne-Rezis bei dir ein, damit du ja nichts schlechteres gibst. Am einfachsten scheint es zu sein, wenn man ganz viele reale und nicht ganz so reale Freunde mitbringt, die einen bis in den Himmel loben. Das hilft zumindest kurzfristig, in der Rangliste aufzusteigen.
Wenn man sich dieser Kindergarten-Taktiken bewusst ist, mag diese Seite ein netter Spielplatz sein. Für diejenigen jedoch, die sich wirklich Hoffnungen machen, ist das böse Erwachen mehr als nur ein Schlag mit dem Schäufelchen. Und das finde ich ... unfair?
Trifft es nicht ganz, aber geht schon in die richtige Richtung. Sicher kann man sagen, dass diese Leute es einfach nicht realistisch genug angegangen sind. Man kann sagen, dass es in der Wirtschaft nun einmal so zugeht. Aber für viele zerplatzt da ein Traum, nur weil sie dank fehlendem "Netzwerk" hoffnungslos untergehen. Da ist selbst die übliche Verlagsmasche "Wir lassen mal alle einsenden und schicken ne Standardablehnung zurück" fairer, weil jeder unbekannte Autor gleich behandelt wird. Neobooks ist im Grunde genommen eine "kleine" Version der "großen" Verlagsbranche - die bekannten Leute werden beachtet, die unbekannten fallen unter den Tisch. Und ich glaube nicht, dass das der Sinn dieser Plattform sein sollte.
Alle meine Erwartungen wurden absolut erfüllt. Das einzig Positive bei neobooks ist das ehrliche Feedback, das man ab und an von Usern bekommt. Nein, ich meine weder 5-Sterne-Supertoll-Rezensionen noch 1-Stern-Alles-Mist-Rezis. Zwischendurch gibt es Rezensionen, in denen mal wirklich wichtige Dinge angemerkt werden, seien es Logikfehler oder dass Situationen nicht so rüberkommen, wie der Autor es geplant hat.
Nein, neobooks soll keine Schreibwerkstatt sein, ich weiß. Aber für etwas anderes ist es meiner Meinung nach nur bedingt zu gebrauchen, leider.
DroemerKnaur ist an die komplette Community-Sache sehr naiv herangegangen. Ich habe inzwischen über zehn Jahre intensive Community-Erfahrung - und ich habe immer wieder die Hände überm Kopf zusammengeschlagen. Kein Button, um Mails gewisser Leute zu ignorieren. Keine Möglichkeit, Mails zu melden - außer man leitet eine Kopie weiter, die man nach Belieben verändern kann. Die Shoutbox wird als Chat missbraucht, statt dass man sich übergangsweise einen Chat bei einem freien Anbieter erstellt. Die Rezensionen der User sind in deren Profilen verlinkt - ihre Werke allerdings nicht. Die Suchfunktion verdient ihren Namen eher weniger, je nachdem, ob sie Lust hat, etwas zu suchen oder einem einfach alle User und Werke anbietet nach dem Motto "Such doch selber!". Genauso das Forum - alle naselang wird man rausgeschmissen und muss sich komplett aus neobooks aus- und wieder einloggen, um im Forum etwas schreiben zu können.
Bevor ich jetzt noch weiter meckere, höre ich wohl an dieser Stelle besser auf zu schreiben. Fazit: Die Idee war im Grunde genommen gar nicht einmal schlecht, aber die Umsetzung ist lausig. Schade. 



Donnerstag, 14. Juli 2011

Der Tsunami aus Mist


In den letzten  Wochen wurden immer mal wieder gewisse böse Vermutungen zu den von manchem  in der Verlagswelt als Bedrohung aufgefassten  Ebooks laut. 
Da hieß es nämlich, man hätte auch bei den Ebooks früher oder später mit Spam zu rechnen, soll heißen: schlecht gemachten via copy and paste zusammengeschusterten Titeln, die zu 99 Cent bei Amazon und anderswo angeboten werden und dort womöglich die Top Listen zumüllen könnten und damit den Verkauf der besseren, der von wirklichen Autoren verfassten Ebooks bedrohten. Holger Ehling, bekannter Medienmann und Blogger, hat in den Weiten des world wide web sogar eine Anleitung für künftige Ebook-Spammer ausgemacht.
Herr Gray kann dazu nur sagen: an diesen Befürchtungen ist wohl wirklich etwas dran. Die Frage ist nur: wie viel ist denn nun dran. Und: wird’s denn wirklich so schlimm wie mancher das befürchtet? Droht uns tatsächlich „A Tsunami of Crab – ein Tsunami aus Mist“, wie der erfolgreiche US Autor Joe Konrath das Phänomen auf seinem Blog taufte?



 Joe Konrath (rechts) und sein Kollege, der Krimiautor Blake Crouch auf dem Cover eines US Magazins 

Denn obwohl Mister Konrath Amerikaner ist und seine Sichtweise daher vom amerikanischen Ebook-Markt geprägt, nimmt man hierzulande, die vermeintlichen Gefahren dieser Ebook-Spams offenbar ebenfalls durchaus ernst.
Joe Konrath, kein Fan von blumigen Umschreibungen, meint hinter dem Ebook-Spam-Hoax jedenfalls etwas ganz anderes ausgemacht zu haben, als nur einen Angriff nerviger Spammer und billiger Abzocker.
Er glaubt hinter der Verbreitung solcher Befürchtungen steckte eine Art lockerer Allianz von Printautoren und Vertretern großer Verlage, die von der rasanten Entwicklung des Ebook-Marktes in USA, UK und anderswo eingeschüchtert und überrumpelt, solche Gerüchte und Befürchtungen streuten, da sie sich offenbar in ihrer Rolle als Torwächter über das literarische Treiben, derzeit tief verunsichert fühlen und befürchten womöglich demnächst noch weiter als bisher aus ihrer angestammten Rolle verdrängt zu werden.
Moment mal!
Von wem genau befürchten diese Leute nun angeblich aus ihrer angestammten Rolle verdrängt zu werden?
Joe Konrath (und einigen anderen) zufolge seien es erfolgreiche Indie-Autoren, die über Amazon, Apple oder Barnes & Noble ihre Texte lieber selbst unters Volk bringen und sich auch ohne Verlagsverträge mächtige Stücke aus der ständig wachsenden Ebook-Markt-Torte heraus beißen. Denn letztlich ist ein guter Text ein guter Text, ob er nun mit einem Verlagslabel auf dem Cover angeboten wird oder nicht, und er hat in der schönen neuen Medienwelt immer eine sehr gute Chance seine Leserschaft zu finden.
Sollte Joe nun tatsächlich richtig liegen? Oder publizierte er da auf seinem Blog nur eine Verschwörungstheorie mehr im an abstrusen Verschwörungstheorien so schon überreich gefüllten Internet?
Herr Gray meint – ob Mister Joe Konrath mit seinen Vermutungen richtig liegt oder nicht, ist womöglich gar nicht so entscheidend, denn Joe gesellt seiner These ja auch gleich eine verblüffende Lösung hinzu. Er glaubt nämlich, dass bösen Gerüchten und Befürchtungen zum Trotz ohnehin der Markt selbst das Problem lösen wird. Es existieren schließlich bereits unzählige Foren, Communities und Webseiten im Netz, die es sich zur Aufgabe gemacht haben die Zielgruppe selbst – den Leser nämlich - in Form von Rezensionen über die Qualität all der vielen Ebook-Titel entscheiden zu lassen, die auf Amazon oder dem Ibookstore um die Gunst der Käufer buhlen.
Und in einem Punkt ist sich Herr Gray mit Mister Joe Konrath aus USA ja auch absolut einig: in Zeiten von Internet und Social-Media kann man die Leser tatsächlich nur noch über einen sehr begrenzten Zeitraum über die miese Qualität so mancher als großartig angepriesenen Ebook-(und Print-)Titel hinwegtäuschen. Auch wenn Herr Gray über die penetranten neoliberalen Propagandisten des freien Marktes, selten irgendetwas Gutes oder auch nur besonders Respektables zu schreiben wüsste, in diesem Fall ist auf die Wertigkeit von deren Mantra, dass der freie Markt so ziemlich jedes ökonomische Problem schon lösen würde, sehr wahrscheinlich Verlass.
Sicher – es wird solche Spam-Ebooks geben und ganz bestimmt werden sie wie die Email-Spams von Zeit zu Zeit in Wellen die Ebook-Märkte überschwemmen. Und gewiss werden da zehn bis tausend Menschen irgendwo auf der Welt ein, zwei Mal die schnelle Mark machen, aber eine regelrechte Bedrohung für den Ebook-Markt als solchen, oder gar die wirklichen Autoren, die ihn mit ihren Geschichten bedienen, stellt jener Tsunami aus Mist nun eher nicht dar.
Die wirklich spannende Frage im Ebook-Markt nicht nur hierzulande, sondern weltweit, ist doch eher: wie geht man mit Raubkopien und illegalen Downloads um, denn die machen ja angeblich bereits einen durchaus zweistelligen Anteil an den Ebooks auf den verschiedenen Ereadern von Kindle über Oyo bis Ipad aus.
Doch auch hier ist Herr Gray durchaus zuversichtlich (wahrscheinlich als einer von wenigen in der Branche).
Denn liebe Leser, fragen Sie sich doch einmal selbst: machen Sie sich wirklich noch die Mühe eine Googlerecherche zu starten, um herauszufinden, wo Sie welches Ebook zum Nulltarif downloaden können, wenn es Ihnen bei Amazon oder im Ibookstore ganz legal und offiziell zu einem Preis angeboten wird, der teilweise noch unter dem einer Tafel Aldi-Schokolade liegt, aber auf jeden Fall unter dem eines Glases Bier oder Wein in irgendeinem Biergarten oder Restaurant?

                 Karikatur von Randy Glasbergen "Spam in Heaven"

Und selbst wenn - entgegen Herrn Grays Prophezeiung - der Tsunami of Crap schlimmer und stinkender über uns herein schlagen sollte als erwartet, existieren neben dem Markt noch weitere Regulative: wir Autoren nämlich. Die Frauen und Männer, welche gute Bücher zu einem tollen Preis produzieren können, an dem sie dennoch auskömmlich verdienen, aber Sie liebe Leser, auch zunehmend Ihre Freude haben. Wir werden Sie auch weiterhin mit unseren Geschichten versorgen. Und die Revolution im Buchmarkt hat hierzulande ja auch erst begonnen und kaum wirklich Fahrt aufgenommen. Sie als Zielgruppe, werden uns sicher nicht abhanden kommen selbst, falls Sie ein oder zwei Mal das Pech hatten, irgendeines dieser miesen Copy and Paste-Machwerke für ein paar Cent auf Ihren Ereader gezogen zu haben.
Im Gegenteil, wage ich jetzt und hier zu behaupten, dass Sie nach einer solchen unglücklichen Erfahrung erst recht nachsehen werden, wie die Rezensionen für irgendein neues Buch bei Amazon oder anderswo aussehen, oder ob in diesem oder jenem einschlägigen Forum vor irgendeiner akuten Ebook-Spam Welle gewarnt wird.

Samstag, 9. Juli 2011

Von Soundbites unter Freunden und alten Tanten

                   Der umstrittene Medienmogul Rupert Murdoch 
  
Wir leben im Zeitalter von Myspace, Facebook und Youtube – da dreht sich alles um Videoclips, Hitparaden-Musikschnipsel und Soundbites. 
Was in diesem Zeitalter wirklich zählt, sind das Bild und der Videoclip.
Was heute zählt ist, jene eine Minute, in der ein Prominenter oder Politiker seinen letzten flapsigen Spruch in irgendein Mikro bläst, um dann sicher sein zu dürfen, für ein paar Minuten oder gar Stunden die Lufthoheit im Nachrichtenkarussell für sich erobert zu haben.
Wir leben im Zeitalter des Bildes.
Herr Gray sagt: falsch.
In Wahrheit leben wir im Zeitalter der Begriffe und Worthülsen. Wir leben in einem Zeitalter, in dem die Fähigkeit bestimmte Begriffe mit einem eigenen Inhalt zu erfüllen, mehr denn je zuvor in der Geschichte über Sieg oder Niederlage in Politik und Geschäft entscheidet.
Der (polemische) Nachweis dieser Behauptung?
Entscheiden Sie für sich selbst: wäre Facebook je zu der weltweit vertretenen Medienmarke aufgestiegen, die es heute darstellt, hätte Facebook Gründer Zuckerberg seinerzeit beschlossen jene Leute, die auf unseren Facebook Seiten als „Friends - Freunde“ firmieren, sagen wir mal als „Bekannte“, oder gar einfach „werberelevante Zielgruppe“ zu bezeichnen? 
Wohl kaum.
Nur ein Beispiel dafür wie wichtig die Schlagworte und deren Bedeutung im Internet und Medienzeitalter wirklich sind. Oder – jetzt mal Hand auf’s Herz, liebe Leser – wie viele Ihrer Facebook Friends sind denn auch im wahren und einzigen, weil realem Leben, mit Ihnen befreundet?
In meinem eigenen Fall sind es von den 120 plus X Facebook-Friends, die ich derzeit zu verzeichnen habe, gerade einmal fünf.
Aber man sollte natürlich auch nicht übertreiben, Herr Gray, schließlich ist Facebook eher noch ein harmloses Beispiel für die Umbesetzung von Begriffsinhalten. Und es mag ja schon einsichtig sein, dass Mister Zuckerberg ohne seine geniale Idee, die werberelevante Zielgruppe, statt „werberelevante Zielgruppe“, als Friends zu bezeichnen, wahrscheinlich tatsächlich mit seinem Unternehmen Schiffbruch erlitten hätte. Aber im Grunde ist der Zynismus dahinter ja eigentlich eher amüsant.
Zweifellos.
Aber man kann diesen „zynisch amüsanten“ Marketingschachzug eben nicht nur als vereinzeltes Phänomen betrachten, sondern dahinter einen Trend ausmachen, bei dem es darum geht, unsere Köpfe und Herzen – Ihre und meinen liebe Leser – mit immer abstruseren Begriffslöchern anzufüllen. Bis wir womöglich eines nicht mehr allzu fernen Tages tatsächlich in einer Nation erwachen, die eher den Traumvorstellungen eines Rupert Murdoch oder orwellschen „Big Brother“ entspricht, statt den Werten und Mechanismen einer freien und pluralistischen Gesellschaft.
Zu dieser freien und pluralistischen Gesellschaft gehört eine möglichst objektive und unabhängige Presse.
Diese Presse kann ihre Aufgabe als „vierte Macht im Staate“ jedoch nur dann erfüllen, wenn sie weiterhin für jeden in diesem unserem Lande frei zugänglich bleibt. Auch gar nicht in ihrer vollen Breite wohlgemerkt, denn das zu erwarten, wäre von profitorientierten Unternehmen in einer kapitalistischen Gesellschaft völlig unsinnig.
Nein wovon ich rede, ist eine Grundversorgung mit möglichst objektiven Nachrichten über die wichtigsten Weltereignisse. Eine Grundversorgung, wie sie die guten alten Medientanten der öffentlich-rechtlichen TV-Anstalten ARD und ZDF bislang noch bieten. Und zwar auch und vor allem im - in der schönen, neuen Medienwelt - so wichtigem Internet.
Doch eben diese Grundversorgung ist unter Beschuss geraten, wie man aus dem unten stehenden Video ersehen kann.




Was man daraus auch deutlich zu ersehen vermag ist – von wem diese so unerlässliche Grundversorgung mit objektivem Nachrichten unter Beschuss genommen worden ist und weshalb.
Die öffentlich-rechtlichen Medienanstalten mögen so manche heilige und unheilige Kuh in ihren Reihen pflegen und auch schon ungeniert durchs Dorf getrieben haben. Doch bislang war wenigstens noch keine von ihnen ausschließlich Milka-Lila gefärbt, wie sie das bei den Privaten – Print wie TV – allzu häufig war und ist, sondern höchstens mal schwarz, rot, grün oder gelb angehaucht. Damit lässt sich zur Not leben, das bildet weiter nichts ab, als die politische Färbung der meisten von uns Bürgern in diesem unserem Lande. Die Milka-Lila gefärbte Kuh jedoch, zumal wenn sie für heilig erklärt wird, bildet jedoch nur eines ab: die Geschäftsinteressen derjenigen Unternehmen, die für die Heiligsprechung jener voll verfärbten Kuh bezahlt haben.
Und genau an dieser Stelle trifft sich – jedenfalls für Herrn Gray – begrifflich wieder der Facebook „Freund“  mit dem Schokoriegel.
Was sich außerdem dort trifft, ist die Warnung davor, dass zuviel Macht, ob medial oder finanziell irgendwann stets außer Kontrolle zu geraten droht. Und es in Laufe der Geschichte noch immer wir – Sie und ich lieber Leser – gewesen waren, die am Ende die Suppe auszulöffeln gehabt haben.
Nur scheint mir eben unwahrscheinlich, dass diese Suppe dann wirklich genauso süß und schokoladig cremig schmecken wird, wie es uns die putzigen Lila Kühe auf der grünen Werbemärchenweide suggerieren sollen. 


Freitag, 8. Juli 2011

Der Realitätsgehalt von lila Milka Kühen

Es soll ja immer noch den ein oder anderen Bürger in diesem unserem Lande geben, der tatsächlich glaubt, dass im Privatfernsehen alles mit rechten Dingen zugeht. Oder dass man sich dort etwa um Realitätsnähe bemühe. Der untenstehende Beitrag aus dem ARD Magazin "Panorama" beweist jedenfalls das Gegenteil.



                                      Sendung des ARD Dokumagazins „Panorama“.


David Gray fragt sich jedenfalls, wer denn nun wirklich bei RTL, SAT1 und PRO7 in der "ersten Reihe" sitzt. Der Zuschauer eher nicht. Denn der sieht dort selbst "auf dem zweiten Auge" offenbar nicht besser als mit dem ersten. Oder gar mit beiden Augen zusammen.  

Willkommen in der schönen neuen Medienwelt. Hiess es noch in jenem berühmten alten Bestseller „An ihren Taten sollt ihr sie erkennen“, so erkennt man „sie“ heute in der schönen neuen Medienwelt vor allem an den Begriffen, die sie benutzen.
Oder besser noch: am völligen Fehlen irgendeines plausiblen Inhalts dieser Begriffe. So gesehen darf man sich in den Produktionsfirmen der „Scripted Reality“ -Formate  gerne mit jenen Damen und Herren in Politik und Beamtenschaft die Hände reichen, welche selbst heute noch zuweilen den Nonsense-Begriff „Nullwachstum“ in den Mund zu nehmen pflegen. 
Eric Arthur Blair aka George Orwell subsumierte solche Begriffsungetüme unter "Neusprech". Herr Gray bezeichnet sie gerne als "Begriffslöcher". 
Dennoch - und gerade daher - liebe Leser: Augen auf im Medienverkehr! Und rechnet nur nicht damit, dass auch auf der langen gewundenen virtuellen Medienstraße die gute alte StVO gelten könnte. Schon gar nicht deren erste Regel, in welcher stets "Vorsicht und gegenseitige Rücksichtnahme " unter den Verkehrsteilnehmern angemahnt wird.  

Freitag, 1. Juli 2011

David Gray und David Gray und ein bisschen Chandler dazwischen ...



                                            David Gray, britischer Sänger


Man sollte sich auch in der schönen neuen Medienwelt genauso wie in jener offenbar hässlichen alten –nicht- so -sehr – durch- medialisierten Welt, besser nicht mit fremden Federn schmücken, will man sich wenigstens einen letzten Rest Glaubwürdigkeit erhalten.
Daher hier ein für alle Mal und deutlich und so laut wie es irgend geht: der berühmte und beliebte britische Sänger David Gray, ist zurecht berühmter und beliebter als der deutsche Schreiberling gleichen Namens.
Und nur um dafür den gültigen  Beweis anzutreten, hier ein Musikvideo David Grays. Es heisst „Full Steam“ ist ein Duett mit der unvergleichlichen Annie Lennox und beschreibt eine Situation, in der eigentlich jeder weiss dass er in die völlig verkehrte Richtung rennt, es aber nichtsdestotrotz dennoch weiterhin tut, bis es zu spät, oder eben fast zu spät ist.  



Mister Raymond Chandler, Erzeuger des immer noch beliebten und berühmten Private Eye Philip Marlowe beschrieb übrigens eine ganz ähnliche Situation einmal folgendermaßen:
“Ich hatte schon drei Drehbücher für Hollywood geschrieben. Da bezahlten  sie mich für ein viertes. Wer glaubt Schriftsteller sind clevere Jungs – dass ich zum vierten Mal ihr Geld nahm, ist der Beweis des Gegenteils.“

                                           Comicdarstellung Philip Marlowes