Freitag, 30. September 2011

8 Rules for Writing by Writers - Teil 2

Ein neuer Beitrag für die „8 Tipps von Autoren an Autoren“ ist eingetroffen. Diesmal kommt er von Birgit Böckli, Verfasserin der hintergründigen Shortstory Anthologie "Und dennoch ist es Leben ...", des Horrorromans "Sonnenthal" und des Krimis "Friesensturm"



                           Birgit Böcklis neuestes Buch "Sonnenthal"

Hier ist Birgits Beitrag, ungeschnitten und im O-Ton:  

Mein Name ist Birgit Böckli, ich bin 38 Jahre alt und lebe in Baden Württemberg. Auch ich wurde von David Grey gebeten, ein paar Regeln rund um das Thema Schreiben zu verfassen, und ich mußte eine ganze Weile darüber nachdenken. Geschichten erfinde ich schon, solange ich denken kann, aber ich habe erst sehr spät angefangen, mich für Regeln zu interessieren, und ein Großteil meiner Texte entsteht nach wie vor aus dem Bauch heraus. Ich habe also versucht hier zusammenzufassen, was mir persönlich wichtig ist:

1.
Übertreibe es nicht mit den äußeren Beschreibungen deiner Figuren. Du bist nur der Regisseur; der Film, der dabei in den Köpfen entsteht, gehört allein deinen Lesern.

2.
Sei vorsichtig mit Hintergrundinformationen. Streue wichtige Details so unauffällig in die Geschichte ein, daß der Leser sie bewußt nicht wiederfindet, sollte er danach suchen. Die wichtigsten Sätze sind diejenigen, die nicht auf dem Papier stehen und dennoch ankommen.

3.
Achte auf deinen Rhythmus. Mit dem passenden Erzählton steht und fällt die Glaubwürdigkeit deiner Geschichte.

4.
Achte bei all deinen Zutaten auf Ausgewogenheit. Das richtige Adjektiv kann dem Text zu mehr Tiefe verhelfen, ein Zuviel davon verwässert ihn leicht. Auch das ein oder andere Klischee ist erlaubt und kann helfen, deine eigenen Wortschöpfungen und Sprachbilder erst so richtig zum Leuchten zu bringen.

5.
Hüte dich vor Zufällen. Laß Ereignisse und Handlungen aus einer Zwangsläufigkeit heraus geschehen, schaffe Kettenreaktionen, die den Leser überzeugen. Sonst wird er das Buch schnell mit einem Kopfschütteln zuschlagen.

6.
Viele Wege führen nach Rom. Es gibt nicht den richtigen oder falschen Weg, um ein Buch zu schreiben. Mir genügt oftmals ein Satz, eine Szene, aus der dann mehr entsteht. Andere legen sich gründliche Strukturen oder Figurenstudien an, bevor sie mit dem Schreiben beginnen. Es lohnt sich auf jeden Fall, beides auszuprobieren, den ordentlichen Weg und den chaotischen.

7.
Wachse über dich hinaus. Jeder hat selbst Charakterzüge an sich, die er gern auf seine Figuren überträgt. Das ist bis zu einem gewissen Grad in Ordnung, kann aber zum Problem werden, wenn beispielsweise der Autor ein zurückhaltender Mensch ist, dem Protagonisten etwas mehr Wagemut und Frechheit aber gut tun würden.

8.
Sei freundlich zu deinen Kritikern. Feedback ist etwas sehr Wichtiges für jeden Autoren, und auch wenn du den Beanstandungen nicht zustimmst, solltest du froh sein, daß es Menschen gibt, die sich Gedanken über deinen Text machen.

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