Freitag, 8. Juli 2011

Der Realitätsgehalt von lila Milka Kühen

Es soll ja immer noch den ein oder anderen Bürger in diesem unserem Lande geben, der tatsächlich glaubt, dass im Privatfernsehen alles mit rechten Dingen zugeht. Oder dass man sich dort etwa um Realitätsnähe bemühe. Der untenstehende Beitrag aus dem ARD Magazin "Panorama" beweist jedenfalls das Gegenteil.



                                      Sendung des ARD Dokumagazins „Panorama“.


David Gray fragt sich jedenfalls, wer denn nun wirklich bei RTL, SAT1 und PRO7 in der "ersten Reihe" sitzt. Der Zuschauer eher nicht. Denn der sieht dort selbst "auf dem zweiten Auge" offenbar nicht besser als mit dem ersten. Oder gar mit beiden Augen zusammen.  

Willkommen in der schönen neuen Medienwelt. Hiess es noch in jenem berühmten alten Bestseller „An ihren Taten sollt ihr sie erkennen“, so erkennt man „sie“ heute in der schönen neuen Medienwelt vor allem an den Begriffen, die sie benutzen.
Oder besser noch: am völligen Fehlen irgendeines plausiblen Inhalts dieser Begriffe. So gesehen darf man sich in den Produktionsfirmen der „Scripted Reality“ -Formate  gerne mit jenen Damen und Herren in Politik und Beamtenschaft die Hände reichen, welche selbst heute noch zuweilen den Nonsense-Begriff „Nullwachstum“ in den Mund zu nehmen pflegen. 
Eric Arthur Blair aka George Orwell subsumierte solche Begriffsungetüme unter "Neusprech". Herr Gray bezeichnet sie gerne als "Begriffslöcher". 
Dennoch - und gerade daher - liebe Leser: Augen auf im Medienverkehr! Und rechnet nur nicht damit, dass auch auf der langen gewundenen virtuellen Medienstraße die gute alte StVO gelten könnte. Schon gar nicht deren erste Regel, in welcher stets "Vorsicht und gegenseitige Rücksichtnahme " unter den Verkehrsteilnehmern angemahnt wird.  

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen